19/04/2022

Wie du mit einfach mal nichts tun, Ziele easy erreichst.

Oder: 3 effektive Wege, die dein Gehirn beflügeln.

Ich gebe es zu. 

Der Titel dieses Blog-Beitrags ist irreführend und verführerisch zugleich.

Ziele erreichen mit Nichtstun. Wie soll das bitte gehen?

Bergschuhe anziehen und mit der Bahn auf`s Matterhorn? Umsatz steigern wollen und in die Ferien gehen?

Nein, so ist das nicht gemeint. 

Wenn du Sportler bist, verstehst du meinen Punkt wahrscheinlich sofort. Dann weisst du, dass unser Körper nach dem Training Regenerationsphasen braucht, um anschliessend ein neues Leistungslevel zu erreichen. 

So ist das auch mit unserer mentalen Leistungsfähigkeit. So lange du unter Dauerstress stehst und von einem To-Do in das andere hineinschlitterst, trittst du auf der Stelle oder bewegst dich sogar rückwärts.

Unser Gehirn braucht Pausen um sich weiterzuentwickeln und Anlauf zu nehmen für neue Herausforderungen. Warum ist das so?

Selbst wenn wir faulenzen und uns untätig fühlen, ist unser Gehirn aktiv und verbraucht auch in diesen Phasen circa ein Fünftel unserer Energiereserven. Verrückt oder?

Wozu braucht es Energie, wenn wir doch nichts tun und uns ausruhen?  

Forscher haben herausgefunden, dass in den Ruhephasen Netzwerke im Gehirn aktiviert werden, die deine Erfahrungen effektiv verarbeiten und die Kreativität und Konzentrationsvermögen steigern. 

Vernachlässigen wir dauerhaft diese Bereiche in unserem Gehirn, können wir uns folgerichtig immer schlechter konzentrieren, werden unkreativer und vergesslich. Es wird sogar die Alzheimer-Krankheit damit in Verbindung gebracht. 

Wenn du noch Fakten brauchst, hier bitte schön. 

Das hat eine Studie des Gallup Instituts ergeben:

So ist unser Arbeitsverhalten im Durchschnitt:

2,3 Stunden effektive Arbeit pro Tag è

36 E-Mail-Checks pro Stunde

56 Unterbrechungen pro Tag

36 Stunden unnötige Meetings pro Monat

11 Minuten volle Konzentration pro Tag!!

44% selbstverschuldete Ablenkung

Stille und Nichtstun sind eine Möglichkeit, diesem Dilemma zu entkommen und deine Ziele kraftsparender und mit Leichtigkeit zu erreichen. 

Du meinst fürs Nichtstun sind die Wochenenden und die Ferien da? Machst du denn in diesen Zeiten wirklich nichts? Also wirklich mal nichts?

Meistens packen wir uns doch das Wochenende voller Aktivitäten und die Ferien sind erst mal nur stressig, bis die Koffer gepackt und das Hotelzimmer bezogen ist?

Ich habe drei Wege für dich, mit denen du immer und überall deinen Geist gezielt entspannen und dein Gehirn dabei unterstützen kannst, neue Kraft zu schöpfen. 

Diese Wege von einfach mal nichts tun kannst du natürlich in den Ferien praktizieren. Wenn du beginnst, sie täglich zu üben – es reicht auch eine davon – wirst du ein kleines Wunder erleben, da bin ich mir ganz sicher. 

  1. Nichtstun mit Mikropraktiken

Was denkst du, wenn du eine Kartoffel schälst? Wo ist deine Aufmerksamkeit, wenn du morgens unter der Dusche stehst? Und wohin wandern deine Gedanken abends, auf dem Weg nach Hause? Bist du wirklich bei der Kartoffel, beim Gefühl von warmem Wasser auf deiner Haut und bei den Blumen am Wegesrand, die jetzt im Frühling beginnen zu blühen?

Unsere Gedanken hüpfen gerne – wie Affen im Zirkus – in die Zukunft oder in die Vergangenheit. Wir machen uns entweder Sorgen oder machen uns Vorwürfe. Doch wann sind wir im Hier und Jetzt?

Lenke deine Aufmerksamkeit mit all deinen Sinnen auf das, was jetzt ist, also die Kartoffel, das Wasser, die Blumen. Dann kann dein Gehirn entspannen. Das ist Nichtstun und Pause für deinen Geist. Man spricht auch von der kognitiven Last, die du mit dieser Übung reduzieren kannst. 

Probier es aus.  

  1. Nichtstun mit Makropraktiken

Bei den Makropraktiken geht es darum, die Aufmerksamkeit auf Körperwahrnehmungen zu lenken. Eine dieser Makropraktiken der sogenannte Mönchsgang war für mich der Durchbruch, auf meinem Weg heraus aus dem Burnout. 

Ich habe  hart und viel gearbeitet. Meine ganze Freizeit dem Leistungssport gewidmet und mich vor lauter Leistung von meinem Körpergefühl entfernt. Als ich bei diesem Mönchsgang auf einmal wieder den Gesang der Vögel wahrgenommen habe und den Duft von harzigem Holz gerochen habe, das ist ein unvergesslicher Moment.  Sich wieder lebendig fühlen. 

Wie geht der Mönchsgang?

Du gehst in den Wald oder in die Natur, da, wo du ungestört und alleine bist. Wenn es warm ist und du magst, kannst du barfuß gehen. Senke jetzt den Blick und gehe Schritt für Schritt in langsamem Tempo voran. Was fühlst du? Was schmeckst du? Was hörst du? Konzentriere dich voll auf deine Sinne und lass aufkommende Gedanken vorbeiziehen.

  1. Nichtstun mit Meditation

Das ist sicherlich die Königsklasse von Nichtstun. Königsklasse deshalb, weil es Anfängern schwer fällt, den Gedankenlärm auszuhalten, der zu Beginn oft auftritt. 

Beim Meditieren setzt oder legst du dich für 10 – 20 Minuten hin, schliesst die Augen und konzentrierst dich auf deinen Atem. Einatmen, ausatmen. Einatmen, ausatmen. So leicht und doch so schwer.  Wenn dir das unmöglich erscheint – was vielen Anfängern passiert – kannst du auch eine geführte Meditation wählen. 

Ich empfehle die App Balloon zum Einstieg. Hier kannst du nach Themen sortiert geführte Meditationen wählen , die gerade zu deiner Situation passen. 

Von der Dichte der grauen Substanz bis zu den Neurotransmittern: Meditation verändert das Gehirn. Emotionen, Aufmerksamkeit und selbst Mitgefühl können damit trainiert werden, wie Klavierspielen oder Schwimmen. 

Falls du Bedenken in diese Richtung hast, Meditation hat übrigens nichts mit Esoterik zu tun. Die etablierte Entspannungstechnik ist mittlerweile gut erforscht und gilt als handfeste Methode, Stress zu reduzieren und den Geist zu beruhigen. 

Konnte ich davon überzeugen dein Pensum an Nichtstun hochzufahren? Das würde mich sehr freuen. 

Aber Achtung: Auch wenn ich überzeugt bin, dass dich Nichtstun mit deinen Zielen nach vorne bringt, es ist kein Punkt auf deiner To-Do-Liste zum Abhaken. 

Nichtstun sollte wie eine gute Angewohnheit in dir schwingen und im wertschätzenden Umgang mit dir selbst jeden Tag neu zum Ausdruck kommen. Denn sonst geht der Schuss nach hinten los und du hast wieder Leistungsdruck.

Ich wünsche dir spannende Erfahrungen beim Nichtstun und freue mich über jeden Erfahrungsbericht!

Schreib mir also gerne, ich antworte auch, versprochen. 

Und jetzt ab – ins Reich vom Nichtstun mit dir. 

Liebe Grüße und…

…blib dra und heb dir Sorg!

Dein Bruno